Chronik

100 Jahre VS Edt Mödlham - aus der Schulchronik

Beitrag zur 100-Jahresfeier aus der Schulchronik

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Zum 100-jährigen Schuljubiläum

am Samstag, dem 10.Oktober 2009

 

Aus der Schulchronik

Vater, mei Vater, da sieh einmal her,

nun ist uns das Schulgehn wohl gar nimmer schwer.

Die Schritte, die zählen ja nimmermehr viel,

da ist uns das Lernen a lustiges Spiel........

(Gedicht  v. Schulleiter Franz Müller; vorgetragen bei der Eröffnungsfeier durch die Schülerin Christine Gröbner, geb. Kraihamer am 5.9.1909;  nachlesbar in

 „Unsere Schule am grünen Berg" v. F. Arnez 1999 )

 

 

Am Rande der Eröffnungsfeier, am 5.September 1909 wurden im o. a. Zweizeiler die Strapazen der Schulwege beklagt, denen Mödlham's Schulkinder aufgrund der  Schulpflicht  (1.Reichsvolksschulgesetz  v.1869) bis zum Schulbau von 1909 täglich ausgesetzt waren.

Über  Generationen hinweg bemühten sie sich - vom Taferlklassler bis hin zum Oberstufenschüler -auf  holprigen Pfaden und Flurwegen zu ihren Sprengelschulen in Elixhausen, Anthering, Obertrum oder Seekirchen zu gelangen .Diese Strecken waren meist nur in ein bis zweistündigen Fußmärschen  zu bewältigen und beanspruchten viel Zeit und Kraft.

Durchfroren und erschöpft , so saßen besonders die Kleinsten unter uns in  ihren nassen  Wollstrümpfen unter einem dünnen Kitterl oder den kurzen Lederhosen in der obendrein verrauchten und dampfenden Schulstube" (So nach Aussage von Frau Kreszenzia Melchhamer in „Unsere Schule am grünen Berg", v.F.Arnez,1999).

Der Gedanke für eine eigene Schule war also  aus der Not heraus geboren und wurde in den Jahren 1908/09 von den 42 Bauern in  Robotschichten verwirklicht.

 „Dös is' unsre Schul" Bis zum heutigen Tag hat sich diese Tat in der Redensart der Bauern  unserer Gegend manifestiert.

 Inzwischen ist die zweiklassige Volksschule schon längst zu  einem kleinen Stück Seekirchner Geschichte geworden. In der Schulchronik „Unsere Schule am grünen Berg"       ( 1999 v. Friedrich Arnez) wurde die Schulgeschichte aus z.T. vergilbten Dokumenten durchleuchtet und für interessierte Leser aufgearbeitet. Dieses reich mit alten Ansichten illustrierte Dokument erlaubt Rückschau auf viele Schulgenerationen in den bewegten Zeiten des 20.Jahrhunderts und führt zu einem äußerst interessanten Ergebnis.

Leidig war immer wieder der Turnunterricht. Spätestens ab den 70er Jahren  war er längst nicht mehr zeitgemäß, denn einen Turnsaal gab es ja bis 1992 nicht. Um diesen „Spaß" zu erleben,  mussten die Mödlhamer Volksschüler fast 2 Jahrzehnte an Samstagen mit dem Schulbus zur Sportausübung nach Seekirchen fahren. Dieser wöchentliche „Wanderunterricht" führte allmählich nicht nur zum Unmut in der Bevölkerung, sondern bewirkte auch ein  Umdenken in den Köpfen der Behörden hinsichtlich Erhaltung und Adaptierung von Kleinschulen im Lande Salzburg.  

Mit dem 3.Schulweihefest am 14.11.1992 und der Einweihung des neuen Turnsaales  hatte sich  die Marktgemeinde Seekirchen unter ihrem Bürgermeister ÖR Johann Spatzenegger schließlich zu einer ganzen Lösung entschieden. Nicht unerwähnt bleiben mag im o .a. Zusammenhang die  Gründung des Mödlhamer Sport- und Bewegungsvereines als Sportzentrum mit  mehreren Sektionen .  Durch die Errichtung  des Mödlhamer Kindergartens wurde diese großzügige Landschulerneuerung - ein Jahr später , i.J.1993- erfolgreich abgeschlossen.

Das Besondere an unserer Volksschule und ihrer Wertschätzung heutzutage mag wohl an der Nähe der Lehrkräfte zu den Schülern und den  Aktivitäten  innerhalb der Schulgemeinschaft liegen. Dies spiegelt sich sowohl  in der Organisation von zahlreichen gemeinschaftsfördernden Schulveranstaltungen mit kulturellen und individuellen Inhalten wider. Wir feiern viele gemeinsame Feste! Alljährlich besonders angetan sind die Besucher vom Dorffest auf dem Kirschbichl und von unserem stimmungsvollen Adventmarkt  . Ihr Erlös bildet die Grundlage für die vielen kostenlosen   kulturellen  Schulveranstaltungen über das gesamte Schuljahr.

Eine Selbstverständlichkeit ist die moderne Ausrüstung  mit Lehr- und Arbeitsmitteln . Diese reichen vom Computer für jedes Kind bis hin zur wohlbestückten Bibliothek und Mediathek, womit „das Lernen fürs Leben" interessant und abwechslungsreich programmiert werden kann.

Unser Erziehungsmotto lautet:

„Wenn einem Kind jeder Stein aus dem Weg geräumt wird,

steht es einmal ganz alleine vor einer großen Mauer"

 

 

Heuer am 10.Oktober d.J. feiert unsere kleine Dorfschule  ihr 100-jähriges Bestehen. Wir möchten dieses Jubiläum natürlich in großer Gemeinschaft und Verbundenheit begehen. Daher laden wir alle ehemalige Schüler und Lehrer sehr herzlich zu diesem Festtag ein. Es soll eine Zeitreise werden - durch ein Jahrhundert „Schulgeschehen" -bei der wir uns als „Circus Chronicle" einfinden möchten. Die Vorbereitungen dafür sind im vollen Gange. 

Auf dass sich alle hoffentlich bei uns aufgehoben und wohlfühlen mögen, bemühen wir uns für ein stimmungsvolles Fest! Siehe Programmverlauf!

 

 

OSR VD Dipl. Päd. Friedrich Arnez